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Glück im Unglück mit der Costa Favolosa - Teil 3: Bergen, Stavanger und Göteborg

Bergen (Norwegen)


Es ist 10:00 Uhr morgens - äh stop! Was?! Sch***! Genau das ging mir am sechsten Tag der Reise nach dem Aufstehen durch den Kopf. Es ist tatsächlich passiert, wir haben trotz Wecker verschlafen und die Einfahrt nach Bergen verpasst.


Schnell angezogen und fertig gemacht, ging es ins Buffet. Da herrschte zu diesem Zeitpunkt fast schon Totenstille, die meisten Passagiere sind da schon an Land gewesen. Wenigstens das Frühstück für „Spätaufsteher“ haben wir noch erwischt. Naja, was solls – es ist passiert. Von anderen Passagieren konnten wir uns am Abend wenigstens trösten lassen, es hat angeblich am Vormittag in Strömen geregnet – Glück im Unglück.


Auch als wir von Bord gehen wollten, war die Motivation auf einen Ausflug im Keller. So einen Regen habe ich schon lange nicht gesehen. Aber gut, was habe ich eigentlich in Bergen erwartet? ;-) Regenponcho angezogen und Schirm aufgeklappt, ging es los. Und es fühlte sich fast an wie ein Streich von Mutter Natur. Keine 5 Minuten an Land haben die Schauer plötzlich aufgehört! Da hätten wir uns die Fummelei mit dem Poncho auch sparen können :-) Aber ich will nicht meckern, etwas besseres hätte uns ja eigentlich nicht passieren können.

Zu Fuss machten wir uns also auf den Weg in die Stadt. Weil der Hafen recht zentral liegt, ist das kein Problem. Die ganze Zeit am Wasser entlang (siehe Karte) gingen wir in Richtung Bryggen, unserem ersten Halt des Ausflugs. Nachdem wir dort etwas Bargeld abgehoben haben und unseren obligatorischen Kühlschrankmagneten in der Tasche hatten, stellten wir uns bei der Floibanen an, um auf den tollen Aussichtspunkt auf dem Floien zu gelangen.

Die Preise der Floibanen habe ich euch in der nachstehenden Tabelle aufgelistet (Euro = NOK / 10). Ich würde euch (wenn ihr die Fahrt machen möchtet) empfehlen, das Ticket online zu kaufen. Somit spart ihr euch gut 25 Minuten Anstehzeit vor dem Ticketschalter (im Gebäude muss man auch nochmal kurz warten). Bei gutem Wetter kann sich die Wartezeit noch mehr in die Länge ziehen. Wir standen etwa 45 Minuten an, bis wir dann in der Bahn sassen.


Die Fahrt auf den Floien dauert etwas mehr als 5 Minuten, der Ausblick oben lohnt sich auf alle Fälle. Man bekommt einen super Überblick über die Stadt und kann die obligatorischen Touri-Fotos schiessen :-)


Merkt euch eine Sache, wenn ihr in Nordeuropa Urlaub macht – es ist in der Regel kalt! Auf dem Floien oben war es wirklich eisig, gefühlt wie bei uns im Winter. Trotz Pulli, Schal und Jacke habe ich wirklich gefroren! Demensprechend froh war ich dann auch, als wir nach einer halben Stunde wieder in der Bahn nach unten sassen. Wir haben uns dazu entschieden das Return-Ticket zu buchen. Wenn ihr es etwas aktiver machen wollt, könnt ihr auch nur eine Strecke buchen und die andere zu Fuss bestreiten. In welcher Reihenfolge ihr das machen wollt, steht euch frei (zuerst hochwandern und dann runterfahren oder umgekehrt).


Als wir dann wieder unten angekommen sind, sind wir einfach etwas durch die Stadt geschlendert. Den Fischmarkt haben wir natürlich auch besucht, das ist ja eigentlich Pflicht in Bergen. Das Wetter hat sich zu diesem Punkt auch recht gut stabilisiert, zwischendurch hat es immer mal wieder kurz getröpfelt aber der grosse Regen blieb uns erspart – Glück im Unglück.


Unseren genauen Fußweg und Punkte des Ausfluges habe ich wieder in der Karte oben gelb markiert, damit ihr euch besser orientieren könnt. Nach einigen schönen Eindrücken aus Bergen ging es für uns wieder auf die Costa Favolosa zurück.


Pünktlich zur Hafenausfahrt kam die Sonne raus, welch eine Rarität in Bergen! Spass beiseite, aber man hat sich wirklich immer sehr gefreut, wenn ein bisschen Himmel durchgeschimmert hat. Unter die Brücke durch und vorbei an schöner Lanschaft machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Halt der Reise – Stavanger.


Stavanger (Norwegen)


Unser letzter Hafen in Norwegen stand an – Stavanger begrüsste uns eher vorsichtig bei strömendem Regen. Hä? Laut Vorhersage sollte es doch eigentlich schön werden? So ist das halt in Norwegen, man erwartet Sommer und bekommt Winter (keine Angst, gegen Mittag wurde es dann doch noch schön ;-))


In Stavanger hätte ich sehr gerne die Wanderung zum Preikestolen gemacht. Die Stehzeit der Costa Favolosa war aber leider etwas kürzer als die Tage zuvor und der buchbare Ausflug über die Reederei war mir mit 165€ ehrlich gesagt zu teuer. Dann komme ich lieber ein anderes Mal und unternehme den Ausflug ohne Stress.


Aber was kann man denn sonst noch in Stavanger machen? Die kleine Altstadt direkt gegenüber vom Hafen ist zum Beispiel sehenswert! Direkt nachdem wir an Land gegangen sind, machten wir uns bei strömendem Regen auf den Weg dort hin. Lange blieben wir aber nicht, trotz Schirm wurden wir komplett nass.


In der Zwischenzeit haben wir eine tolle Alternative zur Wanderung entdeckt: Das Unternehmen Norled As bietet direkt am Kreuzfahrtterminal einen 2.5-stündigen Bootsausflug in den Lysefjord an, bei dem man den Preikestolen wenigstens von unten sehen kann. Die Fahrt kostet 490NOK pro Person und ist damit günstiger als die anderen Anbieter. Wenn ihr euch weiter informieren möchtet, klickt gerne auf diesen Link


Über die Bootsfahrt selbst will ich nicht zu viele Worte verlieren, ausser dass sie wirklich toll war – vielleicht sogar die schönste Bootsfahrt, die ich je gemacht habe! Schaut euch doch einfach die Fotos an und urteilt selbst:


Wieder in Stavanger angekommen, sind wir nochmal bei schönem Wetter in die Altstadt. Diese hat direkt ganz anders gewirkt und war noch viel hübscher, als davor!


Stavanger bietet neben der Altstadt auch tolle Shopping-Möglichkeiten. Auf der anderen Seite des Hafens einfach den Berg hoch und schon seid ihr im Paradies angekommen. Eine Mischung aus altmodischen, weissen Häusschen mit neuen Shops erwartet euch.


An Bord genossen wir noch die Sonnenstrahlen an Deck, während sich die Costa Favolosa (vorbei an der Mein Schiff 5, die übrigens fantastisch aussah) langsam in Bewegung setzte – nächster und letzter Halt: Schweden!


Göteborg (Schweden)


Der letzte Tag unserer Reise stand an und nach drei Tagen in Norwegen war es Zeit für ein neues Land: Schweden, um genauer zu sein: Göteborg. Mit fast 600.000 Einwohnern ist Göteborg nach Stockholm die zweitgrösste Stadt Schwedens.


Schon zu Beginn unserer Kreuzfahrt wurden wir darüber informiert, dass die Costa Favolosa in Göteborg im 11km von der Stadt entfernten Industriehafen anlegen wird, weshalb man das Schiff nur auf zwei Varianten verlassen kann: Entweder bucht man einen Ausflug, bzw. Shuttle über Costa. Dabei ist die günstigste Option der Shuttle mit 24€ pro Person oder man nutzt den gratis Hafenshuttle der Hafenbehörde, der einen aber nur wenige Meter vom Schiff entfernt am Hafenausgang absetzt. Von dort muss man dann mit dem Taxi weiter (650SEK Hin- und Zurück).


Ursprünglich wollten wir den Shuttle Service von Costa in Anspruch nehmen, da dieser für zwei Personen im Endeffekt günstiger gewesen wäre, als die Taxifahrt. Dummerweise haben wir es aber verpeilt, dass man diesen bis spätestens am Vortag hätte buchen müssen (im Gegensatz zu Kopenhagen). Aus diesem Grund mussten wir dann auf das Taxi ausweichen, was uns mehr gekostet hat, aber auch gut funktioniert hat. Solltet ihr mit mehreren Personen in Göteborg auf einen Ausflug gehen, lohnt es sich mit dem Taxi mehr! :-)


In Göteborg haben wir mit unserem Taxifahrer eine Zeit von drei Stunden abgemacht. Abgesetzt wurden wir am Einkaufszentrum Nordstan, welches sich praktisch direkt im Zentrum der Stadt befindet.


Zu Fuss sind wir dann zum Gustaf Adolfs Torg gelaufen, welcher ein zentraler Platz in Göteborg ist. Besonders gut gefallen hat uns dieser allerdings nicht. Der Platz war sehr überfüllt mit unzählig vielen Reisebussen, weshalb wir uns direkt wieder auf den Weg gemacht haben.


An der Christinae Kyrka entlang und über die angrenzende Brücke drüber hat uns die Umgebung schon besser gefallen. Viele Geschäfte und niedliche Kaffees luden zum Schlendern ein, vorbei am Domkyrkan sind wir zum grossen Markt, den Stora Saluhallen gelaufen. Der Markt ist in einer riesigen Halle und hat mich ein wenig an die Boqueria in Barcelona erinnert, aber irgendwie auch nicht – schwer zu beschreiben! :-)


Nachdem wir dann noch etwas Zeit im angrenzenden Tradgaardsforeningen (Park) verbracht haben sind wir zum Harry Hjörnes Platz gelaufen. Dort befinden sich unzählig viele Geschäfte und Restaurants. Was bedeutet das also? Genau – etwas Shopping (schadet ja schliesslich nie ;-)) und danach eine Kleinigkeit trinken.


Ratzfatz waren die drei abgemachten Stunden auch schon wieder vorbei, am Treffpunkt hat unser Taxifahrer schon auf uns gewartet. Zurück an Bord haben wir dann den traurigsten Teil der Reise in Angriff genommen – das Packen. Damit wir einen stressfreien letzten Abend geniessen konnten, haben wir das schon direkt nach unserer Ankunft nach dem Ausflug gemacht.


Der Plan ging auf, unser letzter Abend an Bord war super schön, die Show war super und das Essen im Bedienrestaurant (wie schon über die gesamte Reise) schmackhaft. Nach einem letzten Cocktail in der Bar hiess es dann „Ab ins Bett“, um 08:00 Uhr sollten wir am Folgetag die Kabine verlassen.


Noch ein kurzer Satz zur Ausschiffung in Warnemünde: Diese hat unglaublich gut funktioniert, um 09:45 Uhr sollten wir vom Schiff unten sein, so war es dann auch. Durch unsere frühzeitige Ausschiffung haben wir in Warnemünde sogar schon einen früheren Zug erwischt, wodurch wir zwei Stunden früher als geplant zu Hause angekommen sind!


Fazit der Reise


Ich bin wirklich positiv überrascht und fast schon begeistert von meiner Reise mit der Costa Favolosa. Bis auf das Schiffsdesign hat während der Reise einfach alles gepasst:


- Die Route, ein Traum

- Die Kulinarik, hochwertig (und warm!)

- Das Personal, durchweg freundlich

- Die Abläufe an Bord, reibungslos

- Das Wetter, besser als erwartet


Und wenn ich die Reise in einem Satz zusammenfassen soll? „Costa, ich komme wieder!“



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