top of page

Die Premierenfahrt der MSC Meraviglia

  • Autorenbild: cruise-vibes
    cruise-vibes
  • 22. Nov. 2017
  • 6 Min. Lesezeit

Es ist der 18.08.2015. Der Tag, an dem ich eine Kreuzfahrt fast zwei Jahre im Voraus gebucht habe. Eine Kreuzfahrt auf einem Schiff, welches zu diesem Zeitpunkt noch nicht existierte. Eine Kreuzfahrt auf einem Schiff, von dem ich nicht wusste, wie es in zwei Jahren aussehen wird. Trotzdem war die Freude an diesem Tag unglaublich groß, vor allem weil es sich bei der gebuchten Reise um die Premierenfahrt der MSC Meraviglia handelte! In den fast zwei Jahren Wartezeit konnte man regelmäßig den Baufortschritt der MSC Meraviglia verfolgen: erster Stahlschnitt, Kiellegung, Aufschwimmen. Eine große Sorge war immer, dass das Schiff nicht rechtzeitig bis zum Start der Reise fertig wird.

Aber als wir dann endlich am 03. Juni 2017 in Le Havre angekommen sind, konnte man den gigantischen Schornstein aus weiter Ferne sehen. Sie ist fertig geworden und da stand sie nun im Hafen von Le Havre, Frankreich. Am selben Tag fand die Taufe der Meraviglia statt, ein Event, dass in der Stadt nicht untergegangen ist. Überall waren Werbeanzeigen verteilt, die die große Feier ankündigten.

Nach einer Stadterkundung (Le Havre an sich ist nicht wirklich sehenswert, lieber nach Honfleur, Cherbourg oder Paris fahren) konnten wir die Taufzeremonie am Abend vom Hafengelände aus beobachten. Das Feuerwerk war der krönende Abschluss des Tages und die Vorfreude auf den 04. Juni, auf den Tag der Einschiffung, war so groß wie nie!

Früh morgens war es dann endlich so weit! Wir gingen an Bord und gehörten zu den ersten Passagieren, die die MSC Meraviglia willkommen hieß. Der Check-In im Hafen lief relativ problemlos ab, nach einer halben Stunde standen wir Mitten auf der Galleria Meraviglia, einer zweistöckigen Promenade mit LED-Kuppel. Das Gefühl an Bord von diesem gigantischen Schiff zu sein war unbeschreiblich. Alles war so weitläufig und groß. Man vergaß fast schon, dass man eigentlich auf dem Wasser steht.

Nachdem die ersten Bereiche an Bord von uns erkundet wurden ging es auf die Kabine. Um genauer zu sein: Die Aurea Balkonkabine 13021. Das Design hat uns sehr gut gefallen, die Farben waren sehr warm und einladend. Das Sofa lies sich in ein Hochbett umwandeln, was wir als äußerst praktisch empfunden haben, da so kein Platz verloren ging. Nachdem wir unsere Kabine bezogen haben mussten wir uns natürlich im Buffetrestaurant stärken. Das Essen war gut, vor allem die Desserts haben uns sehr geschmeckt! Auch im weiteren Verlauf der Reise konnten wir uns nicht über das Essen im Buffetrestaurant beschweren. Ob man nachwürzt oder nicht ist Geschmackssache.

Nach der Sicherheitsunterweisung, die zu meiner Überraschung komplett ohne Rettungswesten durchgeführt wurde, gingen wir an Deck, um die Hafenausfahrt zu erleben. Als wir oben ankamen konnte man zwei Dinge beobachten: Die unglaublich vielen Menschen, die außerhalb vom Hafengelände auf die Ausfahrt der Meraviglia warteten und die unglaublich vielen Koffer, die noch auf dem Hafengelände standen. Die erste Vermutung in diesem Moment: Wir werden bestimmt nicht pünktlich ablegen. Und genau so ist es auch gekommen. In einer Durchsage wurde uns erklärt, dass das Schiff drei Stunden später ablegen wird als geplant. In der Zwischenzeit wurde uns natürlich nicht langweilig, auf der Meraviglia gibt es auch wirklich genug Möglichkeiten um sich zu beschäftigen!

Und dann, nach drei Stunden ging es tatsächlich los! Viele der Menschen in Le Havre sind geblieben und ließen es sich nicht nehmen, die MSC Meraviglia bei ihrer ersten richtigen Hafenausfahrt zu bestaunen. Wir ließen die Eindrücke an Bord einfach auf uns wirken. Aber die schönsten Momente an Deck sind doch die, wenn die ganzen Menschen wieder gehen und man nahezu alleine ist. Genau das ist auch passiert: viele Menschen verpassten die tollen Ausblicke. Wenn ihr an Bord seid, bleibt etwas länger an Deck, wenn ihr einen Hafen verlasst. Oft lohnt es sich! Nach einem ersten etwas chaotischen Abend (schlechte Organisation im À la Carte Restaurant) wartete ein Seetag auf uns.

Am ersten Seetag hatten wir etwas Pech mit dem Wetter. Es regnete und stürmte den ganzen Tag über. Aber da die MSC Meraviglia speziell für kalte Regionen konzipiert ist, hat uns das Wetter nicht eingeschränkt. Über die zahlreichen Bordaktivitäten werde ich in kürze im Detail berichten!

In Vigo bin ich extra früh aufgestanden, um die Hafeneinfahrt anzuschauen. Das frühe Aufstehen hat sich auf jeden Fall gelohnt! Während noch niemand auf dem Pooldeck war konnte ich die Ruhe und die wunderschönen Ausblicke genießen. Von Vigo selbst war ich positiv überrascht! Die Stadt war sehr schön und es gab zahlreiche malerische Ecken zu entdecken. Ein Highlight war der Ausblick auf einer Anhöhe mitten in der Stadt. Da hat sich der Fußweg nach oben wirklich gelohnt! In Vigo hatten wir auch super tolles Wetter, weshalb wir den restlichen Tag auf dem Top19 Sonnendeck verbrachten. Die Wasserrutschen haben wir auch getestet. Mein persönlicher Favorit war die Trichterrutsche... Man wird einfach extrem schnell!

Nach einem erfolgreichen und tollen Tag in Vigo wartete Lissabon auf uns. Die Hafeneinfahrt in der portugiesischen Hauptstadt ist wirklich etwas ganz besonderes. Bevor man direkt vor der Altstadt im Hafen festmacht, navigiert man auf dem Tejo (Fluss) und dabei sogar unter der Brücke des 25. April durch, was bei der Größe der Meraviglia ziemlich knapp war. Für diese Momente bin ich sogar noch etwas früher aufgestanden, als am Vortag und es hat sich auch wieder mal gelohnt! Diese Hafeneinfahrt in Lissabon war eines meiner schönsten, wenn nicht sogar das schönste Erlebnis, welches ich jemals auf einem Kreuzfahrtschiff erleben durfte. Wenn das Schiff im Hafen angelegt hat, heißt das eins: eine halbe Stunde warten (Kaffee oder so) bis die ganzen Massen vom Ausgang verschwunden sind. Lieber nochmal in Ruhe ein paar Minuten auf dem Schiff genießen, als sich darüber zu ärgern wie schlecht die Organisation bei der Ausschiffung ist. Und im Grunde ist die Organisation gar nicht mal so schlecht! In vielen Bewertungsforen liest man über MSC (und andere Reedereien), dass die Ausschiffungen lange dauern. Doch die Reederei und das Personal können ja direkt nichts dafür. Manche Menschen stellen sich einfach nur zu blöd an (sorry, aber es ist leider so). Vor mir stand schon mal eine Frau, der man fünf Minuten lang erklären musste, dass sie die falsche Cruise Card (von einer vorherigen Reise) vorzeigte. Und dafür soll MSC für schlechte Organisation bemängelt werden? Ich finde nicht. Kommen wir zum eigentlichen Punkt: Lissabon. Um es kurz zu machen: Lissabon gehört zu den schönsten Städten, die ich jemals besichtigt habe. Die Altstadt mit den verwinkelten Gassen, die kleinen Straßenbahnen, die Ausblicke, die Kultur und die Menschen. Einfach alles hat in dieser Stadt gepasst. Das ist auch der Grund, weshalb ich im Februar und Oktober etwas mehr Zeit in der Stadt verbringen werde :-). Alles in allem war der Tag einfach nur gelungen und es hat mal wieder richtig Spaß gemacht!

Nach einem fantastischen Tag in Lissabon kam der zweite Seetag auf uns zu. Man kann ihn ihm Grunde mit dem ersten vergleichen. Der zweite war nur etwas weniger stürmisch.

In Barcelona unternahm ich meine obligatorische Hafenrundfahrt. Da ich diese Stadt besser kenne als meinen Heimatort muss ich gestehen, dass ich den restlichen Tag auf dem Schiff verbracht habe und keinen besonderen Ausflug gemacht habe. Das Wetter war toll und am Pool konnte man es sich gut gehen lassen!

Ähnlich erging es mir auch in Marseille. An diesem Tag bin ich (im Gegensatz zu meiner ursprünglichen Planung) auf dem Schiff geblieben und habe den MSC Aurea Spa getestet. Das Highlight: Die balinesische Hot Stone Massage - Entspannung pur! An eurer Stelle würde ich sie auf jeden Fall ausprobieren. Man konnte seine Gedanken schweifen lassen und mal wirklich dem Alltag entfliehen.

In Genua hieß es dann am 11.06.2017 Abschied nehmen. Es ist unglaublich wie schnell die Woche wieder vorbeigegangen ist.

MEIN FAZIT DER REISE

Insgesamt war die Premierenreise auf der MSC Meraviglia ein großer Erfolg. Die Destinationen, vor allem Lissabon, haben mir sehr gefallen. Das Schiff selbst ist auch ein Highlight für sich. Das Personal an Bord war unglaublich freundlich. Die Kabine war sehr schön und die kulinarische Vielfalt hat uns auch zugesagt. Dennoch gibt es ein paar wenige Kritikpunkte bezüglich der MSC Meraviglia und der Organisation. So gab es auf unserem Balkon keine Balkonmöbel. Aus "sicherheitstechnischen Gründen" konnten diese nicht aufgestellt werden. Meiner Meinung nach ist das eine Einschränkung im Komfort, extrem gestört hat es uns aber nicht, weil man an den beiden Seetagen sowieso nichts auf dem Balkon machen konnte. MSC hat außerdem fair gehandelt und 150€ auf dem Bordkonto gutgeschrieben.

Außerdem liefen die organisatorischen Abläufe am Abend nicht reibungslos ab. Die Tischzuweiser waren mit dem elektronischen System nicht vertraut und total überfordert. Die Folge war eine endlos lange Schlange vor dem Hauptrestaurant. Zum Glück hatten wir das Aurea-Paket gebucht. So ging das alles etwas schneller. Mein dritter und letzter Kritikpunkt ist die allgemeine technische Situation an Bord. Teilweise wurde unser Bordkonto mit Getränken belastet, obwohl wir sie im Aurea-Paket inkludiert hatten. Erst nach mehrmaligem Reklamieren wurden diese storniert.

Alles in allem muss ich aber sagen, dass die Kritikpunkte nicht überwogen haben sondern im Gegenteil untergegangen sind. Das Schiff ist einfach nur toll und ich habe eigentlich alle Momente an Bord genossen. Ich freue mich schon, wenn ich irgendwann mal wieder an Bord der MSC Meraviglia sein darf. Das nächste Mal geht es dann auf die MSC Preziosa und ich freue mich auch schon extrem auf diese Reise!


 
 
 

Comments


You Might Also Like:
DSC_7092
DSC_6006
DSC_4338
DSC_5918
DSC_6390
20150902_181516
DSC_6568
DSC_4912-01
DSC_3362-adjust-contrast-rotate-rotate-rotate-rotate-rotate-rotate
DSC_6781

Über mich / About me

 

Hallo!

Mein Name ist Chris. Ich bin 21 Jahre alt und teile meine Erfahrungen und Bilder von Kreuzfahrten auf Instagram schon seit mehr als drei Jahren. Das Schreiben, die Fotografie und das Reisen sind meine großen Leidenschaften, die ich auf meinem Social Media Profil wunderbar vereinen kann.

Hello!

My name is Chris. I'm 21 years old and I share my experience and my pictures of past cruises on Instagram for more than three years now. Writing, photography and travelling are my favorite activities, which I can combine perfectly with this blog. 

© 2019 by cruisevibes

bottom of page