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Mit der MSC SPLENDIDA zu den Perlen des westlichen Mittelmeers


Nachdem unsere erste Kreuzfahrt auf der MSC Divina zu Ende war, entschieden wir uns dazu, eine weitere Reise an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zu unternehmen. Da uns die erste Reise mit MSC sehr gut gefallen hat, sind wir der Reederei treu geblieben und haben uns für eine Kreuzfahrt auf der MSC Splendida entschieden. Die Route führte uns von Genua nach Neapel, Messina und La Goulette. Nach einem Seetag folgten noch Barcelona und Marseille, bis wir wieder in Genua anlegten.

Bei dieser Reise haben wir uns für eine vorzeitige Anreise entschieden, um Genua zu erkunden. Nach einer siebenstündigen Autofahrt, natürlich inklusive Stau im Gotthardtunnel, kamen wir in Genua an. Direkt nach der Ausfahrt von der Autobahn sind wir am Kreuzfahrtterminal vorbeigefahren, wo die MSC Musica bereits angelegt hat. Nach über einem Jahr mal wieder ein Kreuzfahrtschiff live zu sehen steigerte die Vorfreude auf den nächsten Tag um ein Vielfaches.

Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, passierte erst mal nichts. Es regnete wie aus Strömen und es gewitterte ohne Ende. Vorerst haben wir unsere ursprünglich geplante Stadttour auf Eis gelegt und warteten im Hotel auf besseres Wetter. Und nach so einer langen Autofahrt war die Entspannung auch nicht schlecht.

Zum Hotel: Wir haben für eine Nacht ein Zimmer im „NH Collection Marina“ gebucht. Es war zwar nicht spektakulär und modern, aber die Lage vom Hotel, das auf einem Steg direkt im alten Hafen steht, war wirklich einmalig. Der Rezeptionsbereich, sowie das Restaurant haben uns optisch mehr angesprochen, als das Zimmer. Das Frühstück am Folgetag hat mich persönlich sehr positiv überrascht. Ich glaube ich habe tatsächlich noch nie so ein schön angerichtetes Frühstücksbuffet mit solch einer großen Auswahl gesehen, auch nicht auf dem Schiff! Aus diesem Grund würde ich euch dieses Hotel auf jeden Fall empfehlen, wenn ihr vorzeitig in Genua anreisen solltet oder sogar euren Urlaub in Ligurien verbringen möchtet.

Kommen wir wieder zum eigentlichen Thema: Die Stadttour in Genua. Am späten Nachmittag hat es nämlich wie durch ein Wunder ganz plötzlich aufgehört zu regnen, weshalb wir nicht lange zögerten und uns direkt auf den Weg in die Stadt machten. Vom Hotel aus war es nämlich nur ein Katzensprung, bis man in die alten Gassen der Stadt eintauchen konnte. Insgesamt war die Stadt sehr übersichtlich für Touristen gestaltet, überall standen Schilder zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Man kann sich also auch gut ohne eine Karte orientieren. Von der Via Lorenzo aus machten wir uns auf den Weg in Richtung der „Piazza de Ferrari“. Auf dem Weg dort hin kamen wir an der Kathedrale San Lorenzo vorbei. Der Bau dieser mittelalterlichen Kirche hat um 1100 begonnen. Die Fertigstellung fand aber erst im 15. Jahrhundert statt, weshalb die Kathedrale verschiedene Merkmale der romanischen, sowie der gotischen Baukunst aufweist. Nicht weit von der Kathedrale steht der Palazzo Ducale, ein historisch sehr bedeutendes Gebäude in Genua. Zu Zeiten der Stadtrepublik war er das Machtzentrum der Dogen, während er heute ein wichtiges Kulturzentrum der ligurischen Hauptstadt darstellt. Der Palast stellt den Mittelpunkt der Stadt, beziehungsweise der Altstadt, dar. Wenn man ein kleines bisschen weiter in Richtung Nord-Osten geht, kann man schon das Rauschen vom großen Springbrunnen hören, der auf der Piazza de Ferrari steht. Die Piazza wurde anlässlich der Kolumbusfeierlichkeiten im Jahr 1992 großflächig restauriert. Von ihr gehen einige wichtige Hauptstraßen Genuas ab, wie die Via XX Settembre. Außerdem finden sich viele historische Gebäude an dem Platz wieder: Der bereits genannte Palazzo Ducale, der Pallazo della Regione Liguria oder das Opernhaus Teatro Carlo Felice sind nur drei Beispiele. Mir persönlich hat die Piazza de Ferrari sehr gut gefallen, man muss sie auf jeden Fall gesehen haben, wenn man in Genua gewesen ist.

Vorbei am Opernhaus machten wir uns dann auf den Weg zur Via Garibaldi, der Prachtstraße Genuas. Sie wurde nach 1550 eröffnet, um ein Nobelviertel für die größten genuesischen Familien zu schaffen. Die Straße ist ein Zeichen für den privatwirtschaftlichen Charakter der Stadt, der schon dem mittelalterlichen Genua entspringt und die nobleren Familien dazu veranlasste, sich in immer größeren und prächtigeren Quartieren niederzulassen. Heute beherbergen die 14 Palazzi das Rathaus, wichtige Banken, Clubs, Geschäfte und Antiquitätenläden. Nachdem wir die tolle Architektur in der Via Garibaldi bewundern durften, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Am Porto Antico fanden wir ein sehr schönes Lokal, in dem man alles Mögliche bestellen konnte. Ich habe mich traditionell für Pasta mit Basilikumpesto entschieden (sehr schmackhaft!).

Vom Hotelzimmer aus beobachteten wir noch den Sonnenuntergang und gingen dann ins Bett. Nur noch ein Tag bis zur Einschiffung!!!

Punkt 07:00 Uhr – Mein Wecker klingelt. Es ist Zeit aufzustehen! Noch ein kurzer Blick aufs Handy: Die Splendida legt gleich an, nur noch ein paar Stunden und wir sind selbst an Bord! Tatsächlich konnten wir unser Schiff beim Einlaufen in den Hafen vom Hotelzimmer aus beobachten.

Nach einem unglaublich tollen Frühstück im Hotel sind wir mit unserem Auto in Richtung Hafen losgefahren. Wir konnten es ohne Probleme gegen einen Aufpreis von circa 90€ auf dem Hafengelände parken. Das Hafenpersonal kümmert sich um alles wenn man ankommt, was ich als sehr praktisch empfunden habe. Der Check-in hat in Genua auch unglaublich schnell funktioniert! Innerhalb von 15 Minuten waren wir tatsächlich auf dem Schiff!

Und was soll ich dazu sagen... Das Gefühl, nach über einem Jahr wieder an Bord zu sein, war überwältigend. Die großzügig gestalteten Bereiche, die Farben, das Glitzern. Es ist einfach jedes Mal ein neues und tolles Erlebnis. Die Orientierung auf der MSC Splendida ist uns sehr gut gelungen. Das liegt aber wahrscheinlich eher daran, dass wir im Vorjahr auf der baugleichen MSC Divina waren.

Nach einem Willkommenssekt auf der Piazza (Deck 7) und der obligatorischen Seenotrettungsübung sind wir an Deck gegangen, um die Hafenausfahrt zu erleben. Leider begann es gefühlt 10 Sekunden nach dem Ablegen zu regnen und wir versteckten uns unter unseren Regenschirmen. Trotz des schlechten Wetters war es unglaublich toll, wieder an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zu sein, das den Starthafen verlässt.

Als wir dann den Hafen verlassen haben, sind wir auf unsere Kabine (Balkonkabine - 11202) gegangen, um uns für den ersten Abend vorzubereiten.

Im Bedienungsrestaurant haben wir über die gesamte Reise eigentlich keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ab und zu musste man etwas nachwürzen, was ich aber als weniger dramatisch empfand (besser so als andersrum ;)). Die Qualität war für den Preis der Reise meiner Meinung nach angemessen. Viele Leute beschweren sich in Onlineforen über schlechtes Essen bei MSC. Ich persönlich kann das nicht ganz nachvollziehen. Ich weiß leider nicht, ob manche Leute für den günstigen Reisepreis Hummer für 4000 Passagiere erwarten? Die Reise über die ich hier berichte, konnte man schon ab 599 Euro in der Innenkabine (Fantastica) antreten! Lasst uns mal ein bisschen rechnen: 599 Euro pro Woche macht etwa 85 Euro pro Nacht. Im Preis inbegriffen sind die Übernachtung, die komplette Verpflegung (20 Stunden Buffet am Tag, Bedienungsrestaurant zu drei Tageszeiten und Frühstück in der Kabine!) und zahlreiche Bordaktivitäten (Theatershows, Wasserrutschen, Pools, etc.). Also ich muss wirklich sagen, dass man für diesen Preis in kaum einem Hotel die selben Leistungen bekommt.

Im Buffetrestaurant habe ich einmal tatsächlich mitbekommen, dass sich eine ältere Dame über nicht vorhandenes Porzellangeschirr beschwert hat. Unfassbar! Hat sie vielleicht mal überlegt, dass aus dies allein aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist? Aber was soll`s, manchen Menschen kann man es leider nicht recht machen. Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema :-)

Nach unserer ersten Nacht (mit etwas Seegang) haben wir dann am Folgetag in Neapel angelegt. An dem Tag hätte ich fast die Hafeneinfahrt verschlafen. Gerade so habe ich es aber dann doch noch auf den Balkon geschafft. Vorhang auf, raus und zack - da ist er: Der Vesuv. Ehrlich gesagt habe ich ihn mir etwas kleiner vorgestellt aber in Realität ist er dann doch ziemlich groß. Mein persönlicher Wunsch war es immer, einen Ausflug nach Pompeji zu machen. So kam es dann auch. Als wir nur 2 Meter aus dem Hafengebäude herauskamen, wurden wir schon mit unzähligen Angeboten für Taxifahrten belagert. Zu dem Thema habe ich drei goldene Regeln für euch:

  • lasst euch nicht von den Mengen an Angeboten überhäufen und bleibt entspannt

  • gebt erst mal vor, kein Interesse zu haben, damit ihr günstigere Angebote ergattern könnt. Handelt ruhig noch den Preis runter ;-)

  • Lasst euch während der Taxifahrt auf keinen Fall einen Zusatzstopp oder eine erweiterte Fahrt anbieten. Die Fahrer sind sehr geschickt darin, eine zusätzliche Leistung anzubieten, ohne über Zusatzkosten aufzuklären. Am Ende verlangen sie dann einen höheren Preis für eine zusätzliche Leistung, die euch unbewusst angedreht wurde.

Ich finde es ist allgemein wirklich sinnvoll, solche Angebote im Hafen wahrzunehmen, wenn man gerne Geld sparen möchte. Die Ausflüge vom Schiff sind total überteuert. Unser Ausflug in Neapel war insgesamt etwa 80% günstiger als der vom Schiff, unglaublich, oder? Außerdem könnt ihr euer Ziel viel individueller und ohne aufgezwungene Verkaufsveranstaltung erkunden.

Nun zum Ausflug: Nach einer etwa halbstündigen Fahrt sind wir am Eingang von Pompeji angekommen. Mit unserem Fahrer haben wir eine Zeit von 4 Stunden vereinbart. Das hat im Endeffekt auch vollkommen gereicht, um einen guten überblick von Pompeji zu erhalten. Im Vergleich zu Olympia hat es mir in Pompeji viel besser gefallen. Man hatte teilweise wirklich das Gefühl, in der Zeit zurück versetzt zu sein. In diesem Artikel will ich euch nicht weiter mit historischen Informationen vollpumpen. Wenn euch das interessiert, dürft ihr sehr gerne die Beiträge auf Instagram anschauen. Da habe ich meinen Bildungsauftrag meistens erfüllt ;-) Nachdem wir etwa 3 Stunden in Pompeji verbracht haben, begann es ganz plötzlich zu regnen. Die Gassen waren innerhalb von Sekunden in eine riesige Staubwolke umhüllt, die durch den auf den Boden aufprallenden Regen verursacht wurde. Wir wurden nicht nass, da es in Pompeji teilweise überdachte Bereiche gibt. So schnell wie der Regen kam, ging er auch wieder. Und wir taten es auch: Die vier Stunden waren rum und unser Fahrer wartete bereits am Eingang auf uns.

Erst während der Rückfahrt haben wir realisiert, wie schlimm das Unwetter eigentlich gewesen ist. Alle Unterführungen und Straßen waren komplett überflutet, geschätzt ein halber Meter Regenwasser hat sich in den Unterführungen gefüllt. Mit dem Taxi konnten wir da wirklich nicht durchfahren und mussten umdrehen. Als wir dann auf dem Schiff angekommen sind, wurde uns erzählt, dass man kurzzeitig nicht auf das Schiff und vom Schiff runtergehen durfte.

Als der Tag langsam zu Ende ging, hat auch der Regen nachgelassen. Belohnt wurden wir bei der Hafenausfahrt von einem super schönen Sonnenuntergang. Vorbei an Capri ging es dann Richtung Messina, wo ein neuer Tag auf uns wartete.

Tag 3. Messina. Sizilien. Ich persönlich war noch nie auf Sizilien und war deshalb unglaublich aufgeregt, was uns an diesem Tag erwartete. Nachdem ich am Morgen aufgestanden bin, habe ich mich auf den Balkon gestellt und die Hafeneinfahrt genossen. Es war so schön ruhig und mit Sicherheit einer der schönsten Momente auf dieser Reise. Als Straße von Messina wird die Meerenge zwischen Kalabrien und Sizilien bezeichnet. Die Meerenge ist insgesamt etwa 32 Kilometer lang, zwischen drei und acht Kilometer breit und maximal 250 m tief.

Für den Ausflug habe ich eine Fahrt nach Taormina geplant. Das Vorgehen war das selbe, wie in Neapel: aus dem Hafen raus, Angebote von Taxiunternehmen vorschlagen lassen, verhandeln, losfahren. Die Taxifahrt an sich war aber etwas anders, als in Neapel, und ich werde sie bis an mein Lebensende nicht vergessen. Vor allem weil ich während der Fahrt dachte, dass mein Leben schon sehr schnell zu Ende ist. Dieser Taxifahrer ist so unglaublich schnell gefahren, im Schnitt doppelt so schnell wie die Geschwindigkeitsbegrenzungen angegeben haben. Die Fahrt von Messina nach Taormina sollte laut Google Maps circa 50 Minuten dauern. Wir waren in einer halben Stunde da. Noch fragen? Nichts desto trotz, sind wir dann doch noch lebend in Taormina angekommen.

Nachdem wir durch das Stadttor gegangen sind, haben wir uns Richtung Taeatro Greco begeben. Es ist ein römischer Bau, der im 2. Jahrhundert v. Chr. über einem kleineren (von den Griechen erbauten) Theater errichtet wurde. Im 2. Jahrhundert n. Chr. wurde das Theater nochmal erweitert. Durch Kriege teilweise zerstört, wurde das Bühnengebäude im 19. Jahrhundert wieder restauriert. Eine etwa 10 Meter breite Öffnung ermöglicht normalerweise einen wunderschönen Blick auf den Ätna und die Bucht von Giardini-Naxos. Dieser wurde uns allerdings nicht ermöglicht, da eine riesige Leinwand (für eine Veranstaltung) den Ausblick versperrt hat. Zusätzlich war es so extrem bewölkt, dass man den Ätna sowieso nicht sehen konnte. Da hat uns das Wetter wieder eiskalt einen Strich durch die Rechnung gemacht...

Als wir im Theater fertig waren, sind wir in die „Corso Umberto“, eine wunderschöne Flaniermeile gegangen. Auf dem Corso Umberto befinden sich elegante Boutiquen, Cafés und Restaurants sowie zahlreiche Souvenirläden. Auf halber Strecke zwischen den beiden Stadttoren verbreitert sich der Corso Umberto zur Piazza IX. Aprile. Die rund 210 m über dem Meer gelegene Terrasse bietet ein wunderschönes Panorama über die Ostküste Siziliens mit dem Ätna im Hintergrund, wenn man etwas mehr Glück mit dem Wetter hat. Diesen herrlichen Platz mit der kleinen Kirche San Giuseppe umgeben blühende Oleanderbäume. In Cafés kann man hier die Atmosphäre von Taormina entspannt genießen. Dafür blieb uns leider keine Zeit mehr, da wir nach 3,5 Stunden wieder zum Treffpunkt von unserem Taxifahrer gehen mussten.

Die Rückfahrt im Taxi war genau so turbulent wie die Hinfahrt... ja, ich habe es überlebt. An Bord haben wir erst mal etwas gegessen und uns in eine Bar gesetzt. Die Hafenausfahrt habe ich dann in Ruhe auf meinem Balkon genossen. Ein weiterer Tag ging zu Ende und ich muss wirklich sagen, dass der Ausflug nach Taormina auf dieser Reise der schönste gewesen ist. Ich kann es nur empfehlen!

Am nächsten Tag haben wir in La Goulette (Tunis) angelegt. Nach drei Tagen mit vollem Ausflugsprogramm und aufgrund der angespannten politischen Lage haben wir uns damals dazu entschieden, an Bord zu bleiben. Ich habe in Ruhe auf meinem Balkon gefrühstückt und dann einen kleinen Schiffsrundgang gemacht, um Bilder zu machen. Den Rest des Tages konnte man mich am Pool finden. Dort habe mir einen Cocktail nach dem anderen gegönnt. Zum Thema Getränke: MSC bietet unendlich viele Getränkepakete. Wir buchen immer das Premium All-Inclusive Paket (früher Allegrissimo; ist in der Aurea- und Yacht Club-Kategorie inkludiert), welches sich immer sehr für uns lohnt. Wenn ihr keine Cocktailtrinker seid und grundsätzlich eher Wasser und Softdrinks bevorzugt, würde ich euch eher die Getränkecoupons empfehlen. Diese sind nämlich insgesamt günstiger, als das Getränkepaket. Zusätzlich spart ihr auch noch Geld, da die Getränke einzeln mehr kosten würden. So viel zum Thema Getränkepakete. Viel mehr habe ich zum Tag in La Goulette nicht zu sagen. Er war halt einfach total entspannt und angenehm!

Sehr ähnlich war eigentlich der Seetag. Schönes Wetter, schönes Schiff, schöne Menschen. Das perfekte Paket! Am Vormittag habe ich noch eine Behind-the-Scenes-Tour gemacht. Leider war das fotografieren verboten. Insgesamt hat es sich aber total gelohnt, einmal hinter die Kulissen zu blicken. Es war wirklich sehr interessant. Wenn ihr neugierig seid und euch für die Logistik an Bord interessiert, kann ich euch diese Tour auf jeden Fall empfehlen. Am Abend wurden wir wieder mit einem mega tollen Sonnenuntergang belohnt. Es war bis heute der schönste Sonnenuntergang, den ich an Bord eines Schiffes erlebt habe.

Nach zwei entspannten Tagen haben wir wieder voll aufgedreht. In Barcelona wollte ich eigentlich ganz entspannt mit der Metro zur Sagrada Familia fahren und dann über den Passeig de Gracia flanieren. So ist es auch passiert, nur mit einem kleinen Unterschied. Wir sind zur Sagrada Familia gelaufen. Meine Reisebegleitung meinte, der Weg sei gar nicht so weit, weil er die Strecke vor Jahren mal gelaufen ist und sich bestens auskennt: „In zwanzig Minuten sind wir schon da, glaub mir.“ Von wegen. Von der Kolumbussäule zur Sagrada Familia sind es nämlich ganze vier Kilometer! Zu meiner Person: Ich bin ein unglaublich organisierter Mensch, besonders, wenn ich Ausflüge plane. Die Planung für diese Reise habe ich schon Anfang 2014 begonnen, also ein halbes Jahr im Voraus. Ich kannte also jeden einzelnen Weg, jede Straße und jede Metroverbindung in und auswendig. Trotzdem habe ich mich auf die Völkerwanderung eingelassen, um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen. Nach über einer Stunde sind wir dann tatsächlich angekommen. An sich ist die Sagrada Familia ein sehr beeindruckendes Gebäude. Der Bau der von Antoni Gaudí entworfenen Kirche ist bis heute aber unvollendet, weshalb das Bild von unzähligen Kränen getrübt wird. 1882 wurde bereits mit der Konstruktion begonnen, nach aktueller Planung soll sie bis 2026 (zum 100. Todestag von Gaudí) beendet werden. Ehrlich gesagt ist meiner Meinung nach noch sehr viel zu tun. Ich bin sehr gespannt, ob dieser Plan wirklich eingehalten wird. Nach einer kurzen Pause in einer Bar sind wir dann zum Passeig de Gracia gefahren (mit einem Taxi) und dann bis zur Placa de Catalunya gelaufen. Die Prachtstraße hat mit sehr gefallen. Die tollen Gebäude, die Geschäfte und die Menschen... es ist einfach voll mein Ding. Mit schweren Beinen und ein paar Einkaufstaschen mehr, ging es dann wieder aufs Schiff. Dafür haben wir wieder ein Taxi in Anspruch genommen. Diese sind in Spanien übrigens unglaublich günstig. Für die 5 Kilometer bis zum Terminal haben wir circa 10 Euro gezahlt. unserem routinierten Abendprogramm (Bar, umziehen, essen, Theater, Bar) ging der vorletzte Tag unserer Kreuzfahrt zu Ende. Und obwohl diese Reise noch nicht mal beendet war, kamen schon die ersten Ideen für die nächsten Kreuzfahrten auf.

Der letzte Tag stand an und Marseille wollte schon von uns erkundet werden. Vom Hafenterminal sind wir zu Fuß zur Busstation gelaufen und sind dann kostenlos in die Stadt gefahren. Dort haben wir uns dann Tickets für den „Petit train de Marseille“ gekauft und sind mit der Bummelbahn auf den Hügel zur Kathedrale „Notre-Dame de la Garde“ gefahren. Während unserer Fahrt mit dem Petit Train sind wir an den schönen Buchten und Stränden von Marseille vorbeigefahren, was ehrlich gesagt auch wieder die Lust auf einen Strandurlaub in mir weckte.

Die Kirche, bei der wir nach unserer super schönen Fahrt mit dem Ausflugszug angekommen sind, wurde an der Stelle einer mittelalterlichen Kapelle ab 1853 nach Plänen von Henri-Jacques Espérandieu erbaut. Die äußere Länge beträgt 52,50 m, die äußere Breite tatsächlich nur 16,80 m. Der Turm ist bis zur Engelsgalerie 41 m hoch. Im Inneren beeindruckt vor allem der reiche figürliche und ornamentale Mosaikenschmuck auf Goldgrund, der sich an Vorbildern aus Ravenna und Rom orientiert.

Neben der Kirche ist noch etwas anderes erwähnenswert: Der unglaublich tolle Ausblick. EMPFEHLUNGSALARM!!! Ihr müsst unbedingt auf diesen Hügel, wenn ihr in Marseille seid. Ihr werdet den Ausblick von dort niemals wieder vergessen, versprochen! Wir wollten gar nicht wieder zum Schiff zurück, weil es so schön war. Trotzdem sind wir dann mit dem Petit Train wieder zum Hafen runter und mit dem Taxi wieder zum Hafen zurück.

Nach einem schönen letzten Abend mussten wir dann leider unsere Koffer in den Gang stellen und uns auf die Abreise vorbereiten. In Genua ging dann die Ausschiffung schon am Vormittag los, es hat alles einwandfrei und schnell geklappt. Die Koffer waren da, unser Auto auch. Es ging wieder viel zu schnell vorbei und ich wollte nicht wieder nach Hause. Aber wie heißt es so schön: Nach der Kreuzfahrt ist vor der Kreuzfahrt.


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