top of page

Minikreuzfahrten – tolles Erlebnis oder purer Stress?


In den letzten Jahren haben sich die einwöchigen Routen der Reedereien als Standard etabliert. Sehr häufig findet man in den Katalogen aber auch kürzere Kreuzfahrten, die maximal 5 Nächte dauern. Diese Reisen sind oft etwas günstiger als die normalen, da sie zum einen kürzer sind und zum anderen selten in der Hauptsaison, sondern in der Nebensaison, stattfinden. Doch lohnt es sich überhaupt, eine Minikreuzfahrt zu buchen und eignet sich diese Reiseform für den erfahrenen Kreuzfahrer? Diese Fragen sollen im folgenden Artikel beantwortet werden!

Ich selbst habe im März 2015 eine kurze Kreuzfahrt unternommen. In 4 Tagen und 3 Nächten brachte mich die MSC Fantasia von Genua nach Ajaccio (Korsika) und nach Civitavechia. Von dort aus ging es wieder in den Starthafen zurück. Die Reise, welche wir aufgrund der kurzen Dauer in einer Innenkabine verbracht haben, kostete sage und schreibe 170 € pro Person. Wenn das mal kein Mega-Schnäppchen war! Im Reisepreis inkludiert waren bis auf die Getränke die komplette Verpflegung und das gesamte Bordprogramm.

Nach Genua angereist sind wir mit dem Zug von Basel über Mailand, was wirklich komplett unkompliziert war. Der Hafen in Genua kann, wenn man die 10€ für das Taxi sparen möchte, ohne Probleme per Fuß vom Bahnhof erreicht werden. Nachdem das Gepäck am Hafenterminal abgegeben wird, funktioniert alles wie gewohnt. Check-In, Sicherheitskontrolle und Boarding. Erfahrungsgemäß geht das in Genua immer sehr schnell.

Während unserer dreitägigen Reise gab es einen legeren Abend, einen Mottoabend (weiß) und einen Galaabend. Man bekommt also trotz der kürzeren Reisedauer einen guten Einblick darüber, wie eine Standardreise abläuft. Das ist besonders interessant für Erstkreuzfahrer, die das Erlebnis Kreuzfahrt erst einmal testen möchten.

Die Liegezeiten während unserer Kreuzfahrt waren für MSC verhältnismäßig lang: Sowohl auf Korsika als auch in Civitavecchia hatten wir über zehn Stunden Zeit, um die Städte zu erkunden.

Zum Publikum an Bord: Während unserer Reise im März war sehr auffällig, dass äußerst wenig Kinder an Bord waren. Auch allgemein war das Publikum etwas älter, als ich es bisher von allen anderen Reisen gewöhnt war. Ob man diese Statistik mit der Reisedauer oder mit dem Reisezeitraum in Verbindung bringen kann, weiß ich nicht. Einen Einfluss gab es aber bestimmt.

Wetter: Eines ist klar, das Wetter im Mittelmeer ist im März alles andere als sommerlich. Allerdings ist es aber auch viel besser als in Deutschland und Co. Wir hatten im Durchschnitt Temperaturen von 15 bis 20°C, was eigentlich ganz angenehm war. Am Ausschiffungstag war es sogar so warm, dass man sich draußen im T-Shirt aufhalten konnte. Natürlich kann man das Wetter nicht pauschalisieren und es ist komplette Glückssache. Trotzdem würde ich behaupten, dass man in der Nebensaison mit akzeptablem Wetter im Mittelmeer rechnen kann.

Nach den allgemeinen Infos will ich jetzt zur Hauptfrage, der Dauer der Kreuzfahrt, zu sprechen kommen. Meine Meinung ist: 3 Tage sind kurz.

Sie reichen aber trotzdem dazu aus, ein Urlaubserlebnis zu ermöglichen. Ich denke, dass eine Minikreuzfahrt die perfekte Option für jemanden ist, der noch nie an Bord eines Schiffes Urlaub gemacht hat. Man erhält in einer kurzen Version einen super Überblick über die Art des Reisens, über die Abläufe und über die Reederei selbst. Zum Thema „erste Kreuzfahrt“ habe ich schon einen Artikel geschrieben, klicke einfach hier, wenn du ihn lesen möchtest :-)

Eine Minikreuzfahrt muss aber nicht nur für Erstkreuzfahrer interessant sein. Auch für Leute, die gerne eine andere Reederei kennenlernen möchten, kann ich eine Minikreuzfahrt empfehlen. Man bekommt einen guten Überblick über das Angebot und kann dann hervorragend vergleichen.

Und dann gibt es auch solche Leute wie mich, die bereits gut mit der Reederei vertraut sind, und trotzdem buchen :D

Ich muss schon sagen, dass die Reise für mich viel zu schnell vorbeiging. Trotzdem würde ich in Zukunft wieder eine Minikreuzfahrt buchen, da man eine wunderschöne Zeit an Bord verbringen kann.

Das einzige was man bei einer Minikreuzfahrt beachten muss: Die Kosten für An- und Abreise sind circa gleich groß, wie bei einer normalen Reise. Man liegt natürlich insgesamt preislich tiefer, da die Reise an sich günstiger ist. Das Angebot für 170€ klang mehr als verlockend. Trotzdem kommen Getränke, Trinkgelder, An- und Abreise sowie weitere Ausgaben dazu. So liegt man am Ende schnell bei 500 bis 700 Euro für einen Kurztrip, was nicht mehr so günstig ist, wie eigentlich erwartet.

Ich habe an dieser Stelle einen kleinen Tipp am Rande: Wer unter 24 ist und so richtig Geld sparen möchte, kann z.B. bei AIDA bei normalen Reisen zuschlagen. Wenn 4 Personen gemeinsam in einer Kabine verreisen, erhält man enorm große Rabatte auf die 3. und 4. Person. Schaut es euch mal an. Vor allem bei Abfahrten in der Nebensaison kann man mächtig Geld sparen.

Oft höre ich von Leuten, dass Minikreuzfahrten total stressig seien. Das kann ich so nicht bestätigen. Trotz der kurzen Dauer meiner Reise auf der MSC Fantasia hatte ich eine tolle Zeit und konnte sogar eine kleine Auszeit vom Alltag nehmen, und mich total entspannen! Lasst euch also nicht vom „Stressargument“ beeinflussen. Wer Stress im Urlaub hat, sollte sich glaube ich mal etwas Gedanken machen :D

Als Fazit möchte ich nun sagen, dass Minikreuzfahrten sich besonders gut dazu eignen, wenn man eine neue Reederei oder vielleicht ein neues Schiff kennenlernen möchte. Außerdem vermitteln sie für Einsteiger einen guten Überblick über die Welt „Kreuzfahrten“. Auch für erfahrene Kreuzfahrer kann eine Minikreuzfahrt interessant sein. Dabei sollte man aber beachten, dass man insgesamt trotz guter Angebote gar nicht so viel Geld spart, wie man vielleicht denkt.


You Might Also Like:
bottom of page